Nabelbruch (Hernie Umbilicalis)

Unter einem Nabelbruch versteht man eine Ausstülpung des Bauchfells durch eine Lücke in der Bauchwand. In diese Lücke (Bruchpforte) hinein können dann Netzanteile oder gar Darmschlingen fallen.
Die Bauchwand besteht aus zahlreichen Schichten, deren innerste Schicht das Bauchfell (Peritoneum) ist, dann folgen mehrere Schichten Bauchmuskulatur, dann die Muskelhaut (Faszie), die letzte Schicht wird von Fettgewebe und Haut gebildet.
Nabelbrüche entstehen in der Regel im Welpenalter. Nach der Geburt schließt sich die Nabelschnurlücke (die Nabelschnur wird in der Regel vom Muttertier abgebissen) nur langsam bindegewebig. Bei manchen Welpen bleibt der Verschluss unvollständig. Oft ist bei den kleinen Welpen eine Aussackung sichtbar, die verschwindet, wenn man die Kleinen auf den Rücken legt.

Dann rutscht das vorgefallene Netzgewebe durch das Loch wieder in den Bauchraum zurück. So eine Lücke stellt mit zunehmendem Alter eine Gefahr dar, da im Erwachsenenalter mit zunehmenden Druck auf die Bauchwand sich diese Lücke vergrößern kann. Durch diesen vergrößerten Bruchsack können dann Darmanteile hindurchgepresst werden, lässt der Druck nach zieht sich das Loch wieder zusammen, aber die Darmanteile können nicht mehr zurückrutschen. Die Blutzirkulation in den eingeklemmten Organen wird abgedrückt und es kann zum Absterben von Darmanteilen kommen mit akuter Schockgefahr.
Eine solche Situation ist immer lebensbedrohlich und nur eine sofortige Notoperation könnte das Leben Ihres Tieres retten. Zudem müssten dann auch immer die abgestorbenen Darmanteile entfernt werden.

Deshalb gilt bei Nabelbrüchen bei Welpen die Vorsorgeregel:
Ist die Bruchpforte für einen oder gar mehreren Fingern passierbar ist, besteht eine erhöhte Strangulationsgefahr für innere Bauchorgane, sodass der Bruch chirurgisch geschlossen werden muss. Sog. Nabelpflaster sind keine Lösung!

Danach stellen Sie Ihr Tier unbedingt bei uns in der Praxis vor!

Wichtig: bei allen Verhaltensänderungen und Abweichungen nehmen Sie bitte sofort Kontakt mit uns auf! Es ist durchaus möglich, dass Ihr Tier neu eingestellt werden muss.

Siehe auch Fall des Monats Dezember 2005