Liebe Frau Dr. Rogalla,
liebes Praxisteam,
hallo, mein Name ist Tricki, ich bin ein ca. 6 Jahre alter Chihuahua-Pinscher-Terrier-Mischling. Vor einiger Zeit hatte ich gaaaanz schlimmes und furchtbares AUA.
Ich konnte mit meinem linken Hinterbein nicht mehr auftreten, mußte erstmal für 2 Wochen humpeln und wenn ich doch einen kleinen Schritt mit dem Bein gemacht habe, dann habe ich vor lauter Schmerzen geschrien wie am Spieß.
Meine Menschen nennen das immer Aua-Schrei. Sie meinen, das gehe ihnen durch Mark und Knochen. Sie sind dann immer total geschockt und fühlen sich hilflos.
Wie soll ich mich dann erst in diesen Momenten fühlen?!?!
Mein Menschenrudel hat sich entschlossen, zum Tierarzt ihres Vertrauens zu gehen und das waren natürlich und selbstverständlich Sie!!!
Bei den Voruntersuchungen wie z. B. dem Röntgen wurde leider festgestellt, dass ich etwas wirklich Schlimmes habe.
Kreuzbandriss nennt ihr Menschen das.
Das wußte ich bis dahin auch nicht.
Den habe ich mir wohl dabei zugezogen, als ich mein Grundstück bewacht habe. Ich nehme meinen Job als Mini-Sheriff und Wachposten nämlich seeeehr ernst. Ich verjage besonders so komische fliegenden Viecher, die sich unerlaubt auf die Bäume und die Hecke in meinem Garten setzen.
Eine Unverschämtheit, die ich mir partout nicht gefallen lasse!!!
Beim Verjagen eines dieser seltsamen Viecher habe ich wohl wieder total übertrieben und mir dabei meine folgenschwere Verletzung zugezogen.
1000x ist es gut gegangen, diesmal aber nicht mehr.
Ihr Menschen nennt diese frechen Viecher übrigens Vögel.
Also, nun gut, es musste schleunigst eine OP her, damit ich endlich von meinem Leiden befreit werden konnte!!!
Sie fand eine Woche nach der Voruntersuchung statt.
Die liebe Frau Rogalla hat sie durchgeführt.
Meine Menschen und ich waren sehr zufrieden und glücklich mit dem Ergebnis. Das hat sie wirklich sehr, sehr, sehr gut gemacht!!!
Vielen lieben und herzlichen Dank für Ihre Hilfe.
Sie und Ihre fleißigen Helferlein haben mein frisch operiertes AUA-Beinchen danach in eine Art Prothese verpackt. Ich bin darauf gelaufen wie auf Wolken. Es war erstmal ziemlich ungewohnt und neu für mich, aber nach einer doch recht schnellen Eingewöhnungsphase ging´s damit auch ganz gut.
Ich musste leider auch so ein blödes, komisches Trichterdingsbums (eine Halskrause) tragen, damit ich mir nicht die Prothese ausziehe und mir die Nähte aufknabbere.
Die habe ich aber anstandslos aufbehalten, obwohl ich dagegen schon heftig protestiert habe, was ja auch verständlich ist.
Bei den Nachuntersuchungen war ich schon wieder „einigermaßen fit“ und habe mich, für meine Verhältnisse, brav und artig benommen.
Nach 5 Tagen kam endlich die Prothese ab.
Da konnte ich wieder gut laufen.
Aber alles erstmal gaaaanz laaaangsaaaam.
So haben es mir meine Menschen immer schön beim Gassigehen gesagt.
Nach 14 Tagen kam zum krönenden Abschluß endlich dieses bescheuerte Trichterteil (die Halskrause) ab. Mir wurden die Fäden gezogen, was mir erstaunlicherweise nicht besonders weh tat. Das hat alle in der Praxis positiv überrascht!!!
Kaum zu Hause angekommen, habe ich mich erstmal von oben bis unten gründlich geputzt und mein längst überfälliges Schönheitsprogramm hinter mich gebracht. Das war für mich als absoluter Reinlichkeitsfanatiker total schlimm, dass ich mich wegen dem blöden Trichterdingsbums nicht putzen und pflegen konnte!!!
Tag für Tag, Stück für Stück, Schritt für Schritt ging es mir wieder besser. Jetzt kann ich endlich wieder 2x täglich meine ausgiebigen Gassirunden durch mein wunderschönes Revier machen. Überall schnuffeln, schnuppern und mein Beinchen heben.
Dabei müssen mich meine 2 beinigen Freunde ganz schön bremsen, damit ich ja meinen Rehaplan einhalte. Das nehmen sie alle seeeehr ernst!!!
Ab und zu bekomme ich immer noch einen heftigen Stich, aber das wird mich wohl noch eine Weile begleiten.
Ihr Menschen nennt das Wund/Heilschmerz.
Dagegen bekomme ich aber mehrmals täglich eine Tablette in lecker Leberwurst. Meine Menschenfreunde verpacken die immer da drin, damit ich sie einnehmen kann. Ich weiß das, sag´s ihnen aber nicht. Also, psssst.
Mein Menschenrudel und ich sind wirklich sehr zufrieden und glücklich, das alles so reibungslos verlaufen ist.
Wir möchten uns nun recht herzlich bei Ihnen allen für die professionelle Behandlung und Betreuung bedanken.
Das ist bei mir als besonders ängstlichen und panikerfüllten Hund aus dem Tierschutz aus Spanien nicht immer einfach. Ich bin ein echter Spezialfall.
Bei der Untersuchung ist das mitunter sogar ziemlich schwierig, aber meine Menschen und ich arbeiten daran.
Auch hier gilt das Motto: Stück für Stück, Schritt für Schritt.
Bei mir braucht ihr 2 Beiner eben seeeehr viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl. Ich kann mein Verhalten leider nicht mehr ändern, mich hat mein Leben auf der Straße in Spanien und zum Schluss im dortigen Tierheim eben sehr geprägt – das habe ich mir alles nicht selbst ausgesucht!!! Ich habe dort Menschen kennengelernt, die es leider überhaupt nicht gut mit mir meinten.
Ich muss daher jeden Tag auf´s Neue Vertrauen in die Menschen und ihre Welt fassen. Das gelingt mir aber schon recht gut.
Im Anhang seht ihr 2 Bilder, die meine Menschenfreunde von mir aufgenommen haben. Da war ich noch in voller „Patienten-Montur“ und schaue ganz und gar nicht begeistert.