Cushing Syndrom beim Hund – April 2007

Familie Richter-Deck sind mit ihrer Kurzhaardackelhündin „Maxi“ schon viele Jahre bei uns. Im März 2005 wurde „Maxi“ bei Frau Dr. Rummel vorgestellt, weil der Besitzerin aufgefallen war, dass „Maxi“ im Kruppenbereich Haare verlor und zum Teil schon kahle Stellen aufwies. Bei Nachfragen stellte sich heraus, dass sie auch vermehrt trank, immer sehr hungrig war und bereits zugenommen hatte.

Die Haut erschien recht dünn  und die Haare fielen schon beim Bürsten ganz einfach aus.

Diese Symptome und die Tatsache, dass „Maxi“ eine Dackeldame ist, ließen Frau Dr. Rummel gleich an einen Hyperadrenokortizismus als Ursache all dieser Probleme denken. „Maxi“ musste Blut spenden und es wurden einige Laboruntersuchungen durchgeführt, die beim nächsten Termin besprochen wurden.

Eine Hypothyreose und ein Diabetis mellitus als Krankheitsursache wurden ausgeschlossen

Der Verdacht hatte sich bestätigt: „Maxi“  litt sehr wahrscheinlich am Cushing-Syndrom, die zweithäufigste hormonelle Erkrankung beim Hund nach dem Diabetis. Da jedoch diese Erkrankung eine aufwendige Therapie erfordert muss die Diagnose 150 % stimmen, und „Maxi“ musste erneut Blut spenden, damit weitere Laboruntersuchungen, wie der ACTH-Stimulationstest,  durchgeführt werden konnten. Als nächstes mussten Herrchen und Frauchen noch

3 Tage lang jeden Morgen den ersten Urin auffangen, um das  Creatinin/ Cortisol-Verhältnis bestimmen zu lassen. Und wenn man mal drei Tage mit einem Besenstiel, an dem eine Suppenkelle befestigt ist, seiner kleinen Dackeldame hintergelaufen ist, die gar nicht versteht, was das jetzt soll und sich auch gar nicht hinsetzen will, um Urin zu lassen, weil dann immer diese merkwürdige Suppenkelle am Popo auftaucht, der weiß die Leistung von Familie Richter-Deck zu würdigen!

Alle Untersuchungen bestätigten den anfänglich geäußerten Verdacht:
„Maxi“ hat das Cushing-Syndrom und zwar einen zentral bedingten, d.h. tumorös veränderte Zellen in der Hypophyse im Gehirn führen zu einer exzessiven Produktion von körpereigenen Glukokortikoiden  in den Nebennieren.

Maxi beim regelmäßigen Blutcheck

 

Diese Erkrankung ist nicht heilbar und die Patienten müssen lebenslang Medikamente einnehmen und sehr engmaschig kontrolliert werden. So begann „Maxi“ im April 2005 mit der Einnahme eines Medikamentes, welches die Nebennierenrinde selektiv zerstört.

Die Wirkung wird von den Besitzern über Trinkmenge und Hungergefühl von „Maxi“ kontrolliert und gleichzeitig sind regelmäßige  Laboruntersuchungen nötig, um die Dosierung  des Medikamentes zu überprüfen und den Zustand von „Maxi“ zu kontrollieren. Hier ist ein sehr enger Kontakt zwischen Besitzern und Tierärztin nötig, da Fehldosierungen lebensgefährlich werden können.

„Maxi“ ist auf jeden Fall inzwischen Profiblutspenderin und Frau Richter-Deck kennt unsere Telefonnummer auch schon lange auswendig. Die Haare sind schnell wieder nachgewachsen und Hunger und Durst haben sich über lange Zeit fast normalisiert.

Allerdings hatte „Maxi“ im Dezember 2006 eine lebensbedrohliche Krise und davon erzählen wir nächsten Monat!!!!

siehe auch:
Info zu Krankheiten: Morbus Addison
Fall des Monats Juni 2007
Fall des Monats November 2011

sowie Wissenswertes: Informationen zu Krankheiten: Cushing Syndrom