Jerome mit seinen drei Monaten ist ein überaus neugieriges Katerchen.
Als am Mittwoch Vormittag in seinem Zuhause das Fenster aufstand, trieb es ihn aufs Fensterbrett. Hier beugte er sich weit vor, um ganz genau die interessanten Dinge sieben Meter unter ihm zu betrachten, sein Kopf wurde immer länger und dann verlor er sein Gleichgewicht.
Er stürzte sieben Meter in die Tiefe und landete sehr hart auf den Pflastersteinen.
Sein Herrchen, Herr Rust, rannte völlig verzweifelt die Treppen hinunter und fand Jerome zusammengekauert und völlig unter Schock auf den Steinen sitzend, er war ein wenig erleichtert, zumindest hatte Jerome den Sturz überlebt.
Sofort eilte er mit dem kleinen Kater zu uns in die Praxis, wo er sofort untersucht und notfallbehandelt wurde.
Jerome war mit dem Kinn aufgeschlagen und seine kleinen Schneidezähne waren abgebrochen, doch zum Glück ist der Kiefer ganz geblieben. Aber leider zeigten die Röntgenaufnahmen, dass beide Vorderbeinchen komplett frakturiert waren.
Jerome wurde wegen der massiven Gehirnerschütterung stationär aufgenommen und erhielt zunächst ein stark wirksames Schmerzmittel. Das machte ihn ein wenig müde.
Unter einer leichten Sedierung wurden dann beide Vorderbeinchen geschient.
Wir entschlossen uns zu einer konservativen Schienung, da die Fraktur ganz glatt und die Frakturenden nur geringgradig gegeneinander verschoben waren.
Jerome hat alles im Blick
Jerome kam mit den Leichtschienen sehr gut zurecht. Natürlich durfte er damit noch nicht durch die Gegend laufen und deswegen behielten wir ihn bei uns auf der Krankenstation. Da er ja nicht aufstehen konnte, wurde er auf ein kleines Luftkissen gelegt, damit er keine Druckstellen vom Liegen bekommen konnte.
Damit sah er aus wie ein Rettungsschwimmer. Es gefiel ihm aber ausgesprochen gut, da er so das Geschehen auf der Station bequem beobachten konnte.
Jerome versucht aufzustehen
Wir müssen gar nicht erst erwähnen, dass Jerome bald der Liebling aller wurde, und er ließ sich nur zu gerne verwöhnen. Kaum lief jemand an der Station vorbei, machte er sich mit einem lauten Miau bemerkbar
– nie vergebens, denn immer kam dann jemand von uns zum Streicheln.
Nach einigen Tagen lernte er sich aufzurichten und nach 2 Wochen konnte er unter Verband nach Hause. Seine Beinchen müssen jetzt immer noch geschient bleiben, doch Jerome kommt damit ausgezeichnet zurecht. Nach 3 Wochen haben wir die Vorderläufe kontrollgeröngt und zu unserer Freude ist das linke Beinchen schon zu 90 % verheilt. Das rechte Beinchen wird wohl noch einige Zeit unter Verband bleiben müssen, da hier die Fraktur viel schlimmer war. Der Verlauf der Heilung ist aber sehr zufriedenstellend, sodass wir sicher sind, dass bald beide Beinchen wieder voll funktionsfähig sind und die Schienen entfernt werden können. Jerome scheint das inzwischen egal zu sein, denn er turnt auch mit den Schienen wieder herum, ihn scheinen die Schienen nicht mehr zu stören.