Beim letzten Mal, haben wir über die Hyperfunktion der Schilddrüse bei der Katze berichtet. Heute geht es um die Unterfunktion der Schilddrüse beim Hund.
Es ist so, dass Katzen in der Regel an eine Überfunktion, Hunde hingegen an einer Unterfunktion leiden, und ganz allgemein die Störungen der Funktion der Schilddrüse zu den häufigsten endokrinologischen Erkrankungen (hormonellen Erkrankungen) gehören.
Die Geschichte von DJ, dem 8-jährigem Pointer-Mix von Herrn Sauerborn ist so ein typischer Fall von Schilddrüsenerkrankung, die man nicht auf dem ersten Blick erkennt, weil die klassischen Symptome von Haarausfall und Hautveränderung bei ihm nicht vorhanden waren.
Herr Sauerborn brachte „DJ“ zu uns, weil er nicht mehr richtig laufen wollte, sich beim Aufstehen schwer tat und nur noch äußerst unlustig mit seinem Freund, dem kleinen Jack Russel „Bobo“ herumtollte. „DJ“, der sonst immer der Anführer war, ließ sich in der letzten Zeit sogar von Bobo auf der Nase herumtanzen.
Man begann sich Sorgen über „DJ“ zu machen: er war ganz und gar nicht mehr der Alte und nach all seiner Symptomatik vermutete man Hüftschmerzen. So kam er zu uns in die Praxis mit der Bitte, ihn durchzuröntgen.
Dr. Rummel machte jedoch zunächst – auch aufgrund seines fortgeschrittenen Alters – medizinisch gesehen ist „DJ“ ein Senior – einen internistischen Check.
Außerdem gefiel ihr der Gesamteindruck des Hundes nicht. Die etwas traurigen Augen, eine gewisse Trägheit…
Bei „ DJ“ hatte Dr. Rummel gleich den Verdacht einer Schilddrüsenunterfunktion und leitete entsprechende Laboruntersuchungen ein. Der Verdacht bestätigte sich!
DJ hatte – wie vermutet – eine Unterfunktion. Beim nächsten Besuch bekam der Hund Schilddrüsenhormone verschrieben, die er jetzt täglich als Tabletten einnimmt. Die Kontrolle 4 Wochen später ergab, dass der Schilddrüsenhormonspiegel im Blut wieder normal ist.
Doch dessen war sich Herr Sauerborn sowieso schon sicher! Dem Rüden „DJ“ geht es deutlich besser. Allen zu Hause fällt auf, dass er wieder viel munterer ist, bei den Spaziergängen vorausläuft und seinen Freund Bobo auch wieder zum Spielen auffordert. Auch darf dieser nicht mehr seine Grenzen überschreiten, auf der Nase herumtanzen lässt sich „ DJ“ nicht mehr. „DJ“ ist wieder Boss und weist seinen kleinen Freund deutlich in seine Schranken. Die Verhältnisse haben sich auf allen Ebenen normalisiert. Herr Sauerborn ist sehr zufrieden mit der schnellen Diagnostik durch Dr. Rummel. Röntgenaufnahmen von Hüfte, beiden Knien und der Wirbelsäule ergaben keinen Hinweis auf orthopädische Probleme. Herr Sauerborn ist sehr froh, dass DJ keine Gelenkprobleme hat, wie er es anfänglich vermutet hatte. Allerdings sind ab jetzt regelmäßige Kontrollen des Blutspiegels der Schilddrüsenhormone nötig.
Siehe auch: Wissenswertes: Hypothyreose beim Hund