Prostataleiden des älteren Rüden – Januar 2008

Tarek aus Hungen ist inzwischen geschätzte 8 Jahre alt. Das erste Mal kam er zu uns, weil er an Gelenkbeschwerden litt.
Seine Hüfte und Knie waren arthrotisch verändert, und so hatte er Schmerzen beim Laufen. Dr. Rogalla konnte ihm mit der Goldakupunktur helfen, und er kann mit seinem Frauchen wieder ausgedehnte Spaziergänge unternehmen.
Von Zeit zu Zeit sahen wir ihn für seine Routineuntersuchungen wieder:
Seine Blutwerte wurden kontrolliert und auch ein Herzultraschall wurde durchgeführt. Wir waren sehr zufrieden, mit Tarek war alles in Ordnung.
Doch vor wenigen Tagen erschien Frau Dahlin mit ihrem Tarek, weil sie helles Blut im Urin entdeckt hatte. Der Verdacht einer Blasenentzündung konnte ausgeschlossen werden.
Die Ultraschalluntersuchung zeigte deutlich eine viel zu große Prostata, die zudem noch zystische Veränderungen aufwies.
Dr. Rogalla besprach mit Frau Dahlin ausführlich die möglichen Behandlungsformen. Nachdem das Für und Wider einer hormonellen Behandlung und einer Kastration
erwogen wurde, wurde für Tarek der chirurgische Eingriff gewählt. Immerhin ist er doch schon ein Herr im fortgeschrittenem Alter, sodass Frau Dahlin nicht das Risiko der Entwicklung eines Prostatatumors eingehen wollte.

Lage der Prostata /seitliche Röntgenaufnahme P= Prostata B= Blase (Foto Werbung Virbac)

Bei der Kastration verkleinert sich die Prostata innerhalb weniger Wochen und das Risiko der Entwicklung eines Tumors verringert sich bedeutsam.
So wurde für Tarek ein Operationstermin vereinbart, Frau Dahlin wollte nur das Beste für ihren Schatz und so erhielt er eine leichte Sedation direkt mit der Infusion
ins Blut.
Tarek schlief schnell ein und er wurde sofort intubiert, sodass er an die Narkosemaschine angeschlossen werden konnte. Die Überwachung der Narkose erfolgte mit Herzmonitor und Pulsoxymeter.
Die Kastration ist ein Routineeingriff.
Da wir Tarek gut kennen und wissen, dass er keinen Kragen toleriert , wurde die Kastrationsnaht verdeckt durchgeführt, so dass er nicht lecken konnte.
Nach dem Eingriff blieb Frau Dahlin im Aufwachraum noch ein wenig bei Tarek sitzen, bis er wieder laufen konnte. Beim Weg ins Auto war er noch ein wenig benommen, doch zu Hause angekommen ging es schon viel besser. Trotzdem musste er den Tag über ruhen.
Tarek war inzwischen noch einmal zur Nachuntersuchung in der Praxis. Ihm geht es super!
Frau Dahlin war sehr zufrieden mit der Entscheidung, denn ihr ist aufgefallen, dass Tarek nach dem Eingriff viel aufgeweckter und vitaler ist. Sie vermutet, das er vorher doch schon unter der vergrößerten Prostata gelitten hat, auch wenn sich keine Symptome gezeigt haben.
Aus diesem Grund empfehlen wir auch immer wieder 1x jährlich die Kontrolluntersuchung der Prostata beim älteren Rüden. Wir sind immer bemüht, Krankheiten vorsorglich zu entdecken, bevor sie dem Tier Leiden zufügen.

Siehe auch: Wissenswertes: Erkrankung der Prostata