Wau, da bin ich wieder, und ich möchte Ihnen wieder aus dem Leben in der Praxis erzählen.
Als erstes möchte ich nochmals darauf verweisen, dass wir leider aus Personalmangel unsere Sprechzeiten ändern mussten:
Montag, Dienstag und Donnerstag 9.00-12.30 und 15.00-18.00 Mittwoch und Freitag 8.00 -13.00
und Sie auch alle bitten mitzuhelfen, Unterstützung zu finden.
Wir suchen dringend als Unterstützung sofort eine TierärztIn und eine Auszubildende zur Tiermedizinischen Fachangestellten Sommer 22
Ich informiere auch immer gerne über Neuigkeiten und Nachdenklichkeiten aus der Tierwelt.
Froh bin ich, dass nach Jahren der Debatte und Verzögerung nun endlich in Deutschland – leider bis dato nur in Deutschland – zu Jahresbeginn das Küken schreddern verboten wurde: 45 Millionen männliche Küken werden nun nicht mehr zermalmt – ja, das ist sehr schön, und ein Schritt in die Zukunft und das erste Ziel erreicht. Doch als Schwierigkeit ist, dass nun 45 Millionen Hühner (Hähne) mehr auf dem Markt sind – Hähnchen, die nicht so schnell und viel Fleisch ansetzen wie Masthühner .. sie bringen insofern weniger Gewinn und sind uninteressant für die Wirtschaft. Damit die Landwirte, die ein Herz für diese „Hühner – Hähne“ zeigen und sie mit aufziehen, auch verdienen wäre eine Lösung, den Eierpreis um wenige Cent zu erhöhen.
Ich finde, dass dies ist eine gute Lösung ist, und wir alle können so diesen Fortschritt unterstützen. Wir haben das Ziel noch nicht erreicht – es reicht nicht aus, wenn nun auf den Eierpackungen steht: ohne Küken töten, wir müssen auch nachfragen, was diese Eierproduzenten mit den Millionen geschlüpften männlichen Küken machen – werden sie ins Ausland exportiert, um dann dort geschreddert zu werden? Das wäre keine Lösung und muss hinterfragt werden.
Der erste Schritt ist gemacht, und darüber freue ich mich sehr, doch es geht noch weiter: fordern wir eine exaktere Kennzeichnung der Eier, und fördern wir jene Landwirte, die die geschlüpften Hähnchen dann auch wirklich aufziehen.
Wichtig ist, dass uns das Tierwohl etwas wert ist. Möchten wir Tierleid vermeiden, müssen wir etwas mehr bezahlen und / oder den Konsum einschränken. Wir könnten den Markt steuern: weniger Nachfrage, weniger Tierqual.
Nun stelle ich Ihnen wie immer einige unserer Patienten vor.
Ganz süß waren die Frettchen Mickey und sein Freund von Frau Böttcher, dass kastriert wurde und gleich nach der Narkose schon wieder zu Faxen aufgelegt war.
Aber auch Mick, der kleine Maltesermann von Frau Pagani, hier auf dem Foto mit Claire, hat die Kastration gut überstanden, nur den großen Kragen findet er nicht so toll.
Ganz süß fand ich auch den kleinen Hamster Minik von Familie Basustaogla, der mit seinen 2 Jahren schon zu den Senioren zählt. Er wurde zum Check vorgestellt und war erfreulicherweise topfit, was alle sehr gefreut hat.
Mit Timmy, dem kleinen Löwenkopf-Kaninchen von Familie Honndorf sind wir auch sehr zufrieden. Ihm wachsen die Zähne immer wieder schief, aber rechtzeitig regelmäßig nachgeschliffen, macht ihm das keine Schwierigkeiten mehr.
Zur allgemeinen Kontrolle kam auch Frau Greiner mit ihren zwei Boxern Lucky und dem Neuzuwachs Bella, beide waren gut in Form. Bella, der kleine Welpe, wird nun im ersten Jahr noch einige Male zur Wachstumskontrolle vorstellig werden, wir freuen uns auf diesen kleinen gut gelaunten Wirbelwind – und natürlich auch auf Lucky, der nun Bella erziehen wird.
So ein kleiner Wirbelwind ist auch der schöne Britisch Kurzhaarkater Banjou von Frau Woschinsky, er wurde geimpft und fand es in der Praxis ganz spannend.
Da sind die zwei Maincoon Kater von Familie Hahn sehr gelassen, sie kommen regelmäßig zur Infusion, da sie beide an Niereninsuffizienz leiden, leider eine ganz häufige Erkrankung bei unseren alten Katzen.
Die kleine Jackie von Frau Kopp kam noch ganz dringend in die Sprechstunde, sie hatte sich bei dem kalten Wetter die Blase verkühlt. So eine Blasenentzündung ist sehr schmerzhaft und muss sofort behandelt werden, Jackie ging es mit den entsprechenden Medikamenten schon am gleichen Abend wieder besser.
Bobby, dem schon etwas älteren Spaniel von Frau Staat, hat Dr. Rogalla einen großen Tumor am rechten Augenlid entfernt, die Operation und Heilung verlief komplikationslos – die Narbe ist nicht mehr zu erkennen. (hier auf dem Bild sieht man den Tumor noch)
Große Sorgen macht uns der 11-jährige Perserkater Puschok der Familie Mertes. Er kam als Notfall in die Nachmittagssprechstunde, mit hochgradiger Luftnot und schon blauer Zunge. Er wurde unverzüglich behandelt und im Ultraschall konnten wir nicht nur sehen, dass er schwer herzkrank ist, sondern auch das viele Wasser im Brustraum, das sich aufgrund der Herzkrankheit gebildet hat (Thoraxerguß).
Unter Ultraschallkontrolle haben wir sofort die Flüssigkeit (es war ein ¼ Liter, unglaublich viel für ein so kleines Kätzchen) aus dem Brustraum gezogen, sofort hatten die Lungen wieder Raum sich zu entfalten und Puschuk bekam wieder Luft. Er ist über Nacht bei uns auf der Station geblieben, wurde überwacht und notfallmäßig therapiert, er hat sich gut erholt und ist jetzt wieder zuhause. Er muss nun regelmäßig unterstützende Herz- Medikamente einnehmen.
Wir alle hoffen sehr, dass das Herz sich noch erholt und Puschok noch eine schöne Zeit mit seiner Famile verbringen kann.
Und das schöne Dankeschön von Frau Maiwald – Höpfner für unser TEAM hat alle glücklich gemacht – ein Danke, dass sie alle täglich verdienen, dieser Beruf verlangt viel Liebe, Empathie und Engagement – denn viele Tage sind aufregend, anstrengend und lang – so manche Verabredung fällt aus, da ein schwerer Fall wie Puschok oder eine schwierige Operation den Zeitplan verändern – sie sind immer da und engagieren sich für unsere kleinen Patienten immer mit voller Leidenschaft – wir Ärztinnen hätten Puschok ohne Ihre Unterstützung nicht retten können. DANKE
Nun möchte ich mich verabschieden und mache nun einen Abendspaziergang
Ciao
Ihre Samira