Warum Dentalröntgen gerade bei der Katze so wichtig ist
Zu einer korrekten Zahnbehandlung der Katze gehört zwingend die Dentale Röntgendiagnostik, es kann sogar postuliert werden, dass ohne dentales Röntgen überhaupt keine korrekte Zahnbefundung und vor allem Zahnbehandlung bei der Katze möglich ist.
Geröntgt wird mit einem speziellen dentalen Röntgengerät – die meisten kennen es von ihren eigenen zahnärztlichen Behandlungen – das übliche Röntgengerät ist nicht ausreichend.
Nur mit dem dentalen Röntgengerät können überlagerungsfreie Einzelzahnbilder hergestellt werden. Zudem hat es den Vorteil, dass die Röntgenbestrahlung nur sehr gering ist, die Strahlenbelastung für die Katze ist minimal. Außerdem kann das Tier ohne weiteren Aufwand direkt auf der Zahnstation geröntgt werden.
Ohne intraorales Dentalröntgen sieht man nur die „ Spitze des Eisberges“, denn 65 % der Zahnerkrankungen befinden sich im Zahnwurzel – und Kieferknochenbereich. Diese Bereiche sind aber in der klinischen Untersuchung unzugänglich.
Ganz wichtig ist, dass immer alle Zähne im Ober – und Unterkiefer geröntgt werden. Nur so erkennen wir Probleme an Zähnen, die mit dem bloßem Auge klinisch unauffällig und gesund erscheinen.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass 42 % der klinisch unauffälligen Zähne sich im Röntgen als krank erweisen. Das bedeutet, dass ohne Dentalröntgen kranke Zähne übersehen werden, die Katze nicht ausreichend behandelt wird und weiterhin an Schmerzen leidet. Eine Zahnbehandlung ohne Dentalröntgenaufnahmen – und dazu zählt auch die Zahnsteinentfernung -wird heutzutage als fehlerhaft angesehen.
Zahnerkrankungen sind bei der Katze sehr häufig
Erkrankungen der Maulhöhle sind keine Altersfrage, schon sehr junge Tiere haben Probleme mit dem – ganzallgemein formuliert – Maul (Kauapparat). Im Alter über 3 Jahren haben Untersuchungen zufolge 2 von 3 Katzen stomatologische Erkrankungen,
- Zahnfleischentzündung, Parodontitis
- Chronische Gingivostomatitis (eine idiopathisch bedingte hochgradige Entzündung des Zahnfleisches schon im ersten Lebensalter)
- Zahnstein mit Entzündung ,
- Zahnwurzelschäden (FORL) ,
- Knochenveränderungen
- Zubildungen (Tumore, Zysten…)
wobei diese Erkrankungen im Alter noch zunehmen.
Allen Erkrankungen gemeinsam ist, dass sie hochgradig schmerzhaft sind.
Die häufigste Erkrankung ist hier FORL , auch resorptive Läsion RL genannt.
Diese Krankheit ist die schmerzhafteste Krankheit der Katze überhaupt und sie beginnt immer unsichtbar unterhalb des Zahnfleisches im Wurzelbereich.
Warum sie entsteht ist bis heute ungeklärt, doch sie schreitet schleichend fort.
Nur durch Röntgen erkennen wir, in welchem Stadium sich die Krankheit befindet und davon anhängig ist die Behandlung.
Erst im Röntgen erkennen wir, dass der letzte Backenzahn im Unterkiefer keine Wurzel mehr hat.
Nehmen Sie die Maul – und Zahnveränderungen Ihrer Katze ernst
Es gibt sichere Hinweise dafür, dass orale Erkrankungen bei der Katze zu systemischen Erkrankungen führen und die Allgemeingesundheit gefährdet.
Aus diesem Grund ist es wichtig, orale Erkrankungen wie jede andere Erkrankung angemessen diagnostisch zu erfassen und anschließend adäquat zu therapieren.
Abwarten und Beobachten ist immer eine falsche Entscheidung, frühzeitig erkannte Zahnschäden ersparen Ihrer Katze viel Leid.