Viele Katzenbesitzer wissen gar nicht, dass Katzen genau wie wir Menschen am Bluthochdruck leiden können. Wie beim Menschen sind die Symptome schleichend und zunächst sehr unspezifisch, zu spät erkannt, sind schwere gesundheitliche Schäden die Folge, wie z.B. Erblindung.
Anfänglich zeigen die Katzen nur leichte Verhaltensänderungen, wie häufiges Miauen, schlechtes Fressen, Sterngucken, Apathie, unsicheres Laufen.
Plötzlicher Sehverlust, Einblutungen ins Auge, Krämpfe, Lähmungen der Beine sind dann schon schwere Folgen.
Bluthochdruck ist in der Regel keine eigenständige Krankheit,
sondern ist ein Begleitsymptom (80 %) von anderen Erkrankungen wie Niereninsuffizienz, Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), Herzerkrankung, Diabetes mellitus, Übergewicht.
Sollte Ihr Stubentiger von diesen Krankheiten betroffen sein, so sind regelmäßige Blutdruckkontrollen Pflicht, um Schlimmeres zu vermeiden.
Regelmäßige Blutdruckkontrollen helfen sehr frühzeitig Krankheiten zu erkennen
Manchmal leiden unsere Katzen (gut 20 %) aber auch an einem sog. idiopathischem Bluthochdruck, d.h. die Erhöhung des Blutdrucks ist nicht als Folge einer anderen Erkrankung erkennbar.
Heutzutage gehen wir in der modernen Katzenpraxis davon aus, dass der Bluthochdruck ein sehr sensibler Parameter ist und ein sehr früher Hinweis auf eine noch nicht labordiagnostisch nachweisbare Grunderkrankung (z.B. Niereninsuffizienz).
So hilft die Routinekontrolle des Blutdrucks, sehr frühzeitig gesundheitliche Probleme zu erkennen- und dann natürlich auch zu behandeln.
Wir empfehlen einmal jährliche die Blutdruckkontrolle spätestens ab dem 7. Lebensjahr. Bei gefährdeten Rassen mit der Neigung zur Niereninsuffizienz wie Main Coon, Abessinier, Siam, Russisch Blau und Burmesen schon ab dem 1. Lebensjahr.
Wie wird der Bluthochdruck bei der Katze erkannt?
Der Bluthochdruck wird bei der Katze mit einem Doppler- Messgerät an den oberflächlichen Arterien am Vorderbein oder am Schwanz genmessen. Das Messen ist einfach und schnell, unsere Katzen arbeiten gerne gut mit, da sie dabei gestreichelt werden.
Bluthochdruck kann auch bei der Katze gut behandelt werden
Es können genau wie beim Menschen sich gefährliche Bluthochdruckkrisen entwickeln bis hin zum Schlaganfall.
Folgeschäden des Bluthochdrucks wie Schädigung des Herzens oder der Augen (Erblindung durch Netzhautablösung) können – rechtzeitig erkannt – vermieden werden.
Eine schnelle, sofortige Therapie ist dann ausschlaggebend. Welche Therapie am besten geeignet ist, entscheidet unsere Untersuchung und ist abhängig von der Grundursache. Läßt sich die Ursache des Bluthochdrucks gut behandeln, sinkt der Blutdruck wieder aufs normale Niveau.
Wir verfügen in der Tiermedizin inzwischen über sehr gute Medikamente für Katzen, um den Blutdruck schnell abzusenken.
Auch wenn es gelingt, Ihre Katze gut mit Medikamenten einzustellen, sind lebenslange Überwachungen (Untersuchungen) nötig.
Bluthochdruck ist nicht heilbar, aber regelbar.
Ist Ihre Katze mit Medikamenten gut eingestellt, können wir weitere Organschäden vermeiden. Allein das ist ein großer Erfolg und verbessert und verlängert die Lebenszeit Ihres Lieblings deutlich.