Reisekrankheiten

Ein großes Risiko für unsere Hunde

Fast jeder 2. Hund in Deutschland hat sich in den letzten 10 Jahren im Ausland aufgehalten, denn unsere kleinen und großen Vierbeiner werden immer häufiger in den Urlaub mitgenommen. Das ist die Zeit, in der Frauchen und Herrchen gemeinsam mit ihrem Hund viel unternehmen: lange Strandläufe, große Wanderungen……- eine große Freude für alle Beteiligten.
Doch in den südlichen Ländern mit mediterranem Klima (aber auch Ungarn, Jugoslawien,…..) lauern Gefahren: unsere Hunde können mit den lebensbedrohlichen Krankheiten wie Babesiose, Leishmaniose, Ehrlichiose, Herzwürmern, Borreliose infiziert werden.

Daher sollten Sie sich vor Antritt einer Reise in diese Gebiete bei uns beraten lassen, denn heutzutage können wir mit entsprechenden Vorsorgemaßnahmen die Gefahr deutlich verringern.

Die Krankheitserscheinungen sind sehr unterschiedlich und sind für Sie als Tierhalter nur schwer erkennbar.
Oft liegt die Reise schon lange zurück, bevor sich die ersten Symptome zeigen, die zu Beginn noch gar nicht besorgniserregend sind: vorübergehende Mattigkeit, Inappetenz, kurzzeitiges Erbrechen, Durchfall – erst wenn der Erreger sich ausreichend vermehrt hat, wird Ihr Hund schwer erkranken – und dann kann manchmal jede Hilfe zu spät sein.
Insofern ist es ratsam, Ihren Hund nach dem Urlaub, spätestens dann, wenn er müde und nicht ganz gesund erscheint, in der Praxis vorzustellen. Es ist möglich nach der Rückkehr aus dem Urlaub den Hund vorsorglich auf die häufigsten Reisekrankheiten untersuchen zu lassen – eine einfache Blutprobe kann Klarheit verschaffen.

Übertragung von Krankheiten durch Parasiten

Babesien sind Einzeller, die sich in roten Blutkörperchen vermehren und diese dabei zerstören. Übertragen werden sie beim Biß bestimmter Zeckenarten.
Leishmanien sind Parasiten, die sich von einer Stichstelle aus zunächst unter der Haut und dann über das Blut in weitere Organe verbreiten. Übertragen werden sie durch Sandfliegen.
Ehrlichien sind bakterienähnliche Erreger, die in verschiedenen Blutzellen leben. Übertragen werden sie wie die Babesien über Zecken.
Dirofilarien, auch Herzwürmer genannt, leben im Blutgefäßsystem. Die erwachsenen Würmer werden bis zu 30 cm lang und siedeln sich vor allem in der rechten Herzkammern und in der von dort in die Lunge führenden Arterie an. Übertragen werden sie durch verschiedene Stechmücken. Die Symptome sind erst harmlos und können doch Ihren Liebling tödlich bedrohen:

 

Babesiose:

Durch das Eindringen der Parasiten in die roten Blutkörperchen und durch deren Zerstörung kommt es zu Blutarmut und oft zu Gelbsucht. Häufig sind lediglich hohes Fieber, gefolgt von Mattigkeit und Appetitlosigkeit die Anzeichen der Erkrankung.

Leishmaniose:

Krankheitsanzeichen treten oft erst Wochen oder Monate nach der Ansteckung im Urlaub auf. Der Erreger breitet sich zunächst in der Haut aus. Dadurch entstehen oft Hautveränderungen, die lokal begrenzt vor allem am Kopf auftreten, aber auch den gesamten Körper betreffen können. Das Ausmaß kann von Schuppenbildung und Hautrötungen bis zu eitrigen oder geschwürigen Veränderungen reichen. Typisch ist, daß diese Wunden häufig nur schwer oder gar nicht heilen. Als weiteres Krankheitsbild beim Hund kann es zu unstillbaren Durchfällen kommen. Im weiteren Verlauf kommt es zur Schädigung innerer Organe, vor allem von Leber und Niere.

Ehrlichiose:

Bei dieser Erkrankung tritt zunächst hohes wiederkehrendes Fieber auf; die Tiere sind schwach und fressen nicht mehr. Erbrechen und Augenausfluß können auftreten. Es kommt zu Blutungsneigung und Blutarmut, Blutungen können sichtbar auf Haut und Schleimhäuten oder unsichtbar in Gelenken auftreten. Auch Erbrechen, ein schwankender Gang, Muskelzuckungen oder Augenveränderungen können manchmal beobachtet werden.

Dirofilarose (Herzwurmerkrankung):

Sandfliegen übertragen die Larven der Herzwürmer auf den Hund. Von der Haut wandern die Larven dabei in die Muskulatur, dringen in die Blutbahn ein und gelangen auf diesem Weg bis in das Herz. Die Würmer leben dann in den Blutgefäßen und können diese verstopfen. Dabei kommt es zu Einschränkungen der Herzfunktion. Atemnot und chronischer Husten sind typische Krankheitsanzeichen, die beobachtet werden können.

Borreliose:

Die Übertragung erfogt über Zecken.Mattigkeit, Fieber, Inappetenz, häufig springende Lahmheit von Gelenk zu Gelenk sind die klassischen Krankheitszeichen.